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Exportschlager: Soziale Marktwirtschaft

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Wer in diesen Tagen das touristische Pflichtprogramm in New Yorks Financial District absolviert, auf den wartet eine Begegnung der dritten Art: Hier hängt ein großzügig dimensioniertes Werbebanner mit einem Ganzkörperporträt Ludwig Erhards. Dazu erfährt man, dass in Deutschland nicht nur die Aspirin gegen Kopfschmerzen, sondern mit der sozialen Marktwirtschaft auch das richtige Mittel gegen eine “depression” erfunden wurde.

Schöpfer des originellen Wortspiels ist die von Arbeitgeberverbänden finanzierte Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft mit Sitz in Köln. Der Claim “Be Erhard” (www.be-erhard.com) – dürfte Berliner an eine etwas bemühte Kampagne in Sachen Stadtmarketing erinnern.
Das Timing fuer den PR-Gag ist mit Bedacht gewählt: Die USA richten den Blick derzeit mit einer Mischung aus Verwunderung und Neid nach Europa, wo die Wirtschaftskrise offenbar ihren Tiefpunkt schon erreicht hat. Die Newsweek (25.5.09) feiert Europa bereits als Gewinner der aktuellen Krise. Zwar sei das Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre in Europa nur halb so groß gewesen wie in den USA, doch erweise sich jetzt ein stabiles Sozialsystem als deutlich krisenfester – “Steady Europe wins the race”.
Nun steht aber die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die mit diesem Wind segelt, nicht gerade unter dem Verdacht, ausgerechnet das “soziale” in der Marktwirtschaft stärken zu wollen. Mit der Flexibiliserung von Tarif- und Arbeiszeitmodellen und der Forderung nach weniger Staat und Regulierung setzt sie auf ein uramerikanisches Verständnis von Staat und Wirtschaft. So gesehen gibt es wohl keinen besseren Ort für das Werbebanners als die Wall Street.v.H.Flor( http://blog.politik.de/ )


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